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St.-Martin

1957 übernahm der Theater- und Heimatverein FIDELIO die Ausrichtung der Kirmes in Mülheim. Verbunden mit der Kirmes war die Organisation und Durchführung des St.-Martinszuges. Beides, sowohl die Kirmes als auch St.-Martin hatten in Mülheim eine lange Tradition. Mit der Übernahme der Heimatfeste mußten die Statuten geändert werden, um eine neue Grundlage für die Vereinsarbeit zu schaffen. Gleichzeitig erfolgte die Namensänderung in “Theater- und Heimatverein FIDELIO Mülheim” und die Eintragung ins Vereinsregister, um gesetzlich abgesichert zu sein.

Der erste St.-Martin des Fidelio war Simon Maurer. Damals, im Jahr 1957 bereitete es noch keine Sorgen, ein Pferd für einen Tag  geliehen zu bekommen. Der Vorstand beschloss, dass St.-Martin außer dem Kindergarten und der Schule in der Annastraße auch noch die ältesten Mitbürger unserer Gemeinde besucht und diese mit einem kleinen Geschenk bedacht werden sollten. Im Jahr 1957 besuchte St.-Martin mit seinen Gefährten 12 Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde über 80 Jahre.

1958 war Simon Maurer noch einmal St.-Martin, dieses Mal im neuen, eigenen Kostüm des Fidelio, geschneidert von Hans Fey. In den nächsten vier Jahren waren Simon Maurer, Addi Gerolstein, Peter Reif (1960 filmte das Fernsehen den St.-Martin bei seinen Aktionen) und noch einmal Addi Gerolstein die Hauptfigur. 1963 übernahm Jakob Knöll die Rolle als St.-Martin. Mittlerweile waren es auch schon einige Bürger mehr über 80 Jahre, die er besuchte. Jakob Knöll ritt die nächsten Jahre als St.-Martin durch Mülheim und besuchte Jung und Alt mit seinen lockeren Sprüchen. Er besuchte Bürger aus Mülheim, die im Krankenhaus lagen, und wenn er das Krankenzimmer verließ, dann war ein Strahlen auf den Gesichtern, als wäre der heilige Mann persönlich erschienen.

Die Schwestern des Brüderhauses in Koblenz erlebten eine eigene Vorstellung im Schwesternzimmer, und sie waren begeistert. Wenn er zu einem kranken alten Menschen ans Bett trat und z. B. zu einem ehemaligen Briefträger sagte: “Herr Oberpostdirektor, Sie sehen aus wie das blühende Leben”, dann strahlten sie und im Moment waren alle Schmerzen wie weggeblasen.

Jakob Knöll ritt 32mal in den Jahren 1963 bis 1994 als St.-Martin durch die Gemeinde, zuletzt besuchte er 52 Bürger und Bürgerinnen über 85 Jahre (das Alter war inzwischen wegen der großen Anzahl alter Mitbürger angehoben worden). Ein ganzer Tag auf dem Pferd, und das mit einem Stützkorsett, das ihn, den 70-jährigen, aufrecht hielt, war eine riesengroße Leistung. Dabei hatte er von seinem Charme nichts verloren. Abends jedoch, wenn er mit dem Vorstand des FIDELIO zusammensaß, war er dann total erschöpft.

1994 saß Jakob Knöll beim Martinsmarkt im Gewerbegebiet zum letzten mal im Sattel, er übergab sein Amt als St.-Martin noch vor dem eigentlichen Martinstag an den jüngeren Jürgen Maurer, der ein schweres Erbe antrat.

Nur noch 3mal durfte sein Nachfolger ihn in den folgenden Jahren bis 1996 als St.-Martin besuchen, dann starb er am 6. Januar 1997 plötzlich und unerwartet.
Eine Bronzeplatte an seinem Haus erinnert an einen unvergessenen St.-Martin.

Seit 1994 reitet nun Jürgen Maurer am Martinstag als St.-Martin durch Mülheim, besucht die Grundschule Mülheim, die Kindergärten Schillerstraße, Am Platz Chateau-Renault und Don Bosco sowie rund 180 Bürgerinnen und Bürger über 85 Jahre. Dazu besucht er das Seniorenzentrum St.-Peter, den Seniorentreff am Kolpingplatz und einige Personen mehr. Insgesamt machte St.-Martin am 12. November 2018 mehr als 200 Besuche.

Seit 1993 ist St.-Martin auch die Hauptfigur beim Martinsmarkt im Gewerbegebiet in Mülheim-Kärlich. St.-Martin zieht dann durch das Gewerbegebiet am Depot und verteilt Martinswecken an Kinder, gespendet von dort ansässigen Firmen.

Eine große und wichtige Änderung gibt es ab 2019: Die drei Ausrichter des Martinstages in den einzelnen Stadtteilen Kärlich, Mülheim und Urmitz-Bhf haben sich zusammengeschlossen und veranstalten EINEN GEMEINSAMEN Martinsumzug, der die bisher stattfindenden drei einzelnen Veranstaltungen ablöst. Informationen dazu finden Sie hier!

Und noch eine wichtige Änderung gab es zum Martinstag 2019: Der Mülheimer "Merdes" - wie St.-Martin im Volksmund genannt wird - wurde neu eingekleidet. Dabei wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung in Mülheim Wert auf Authentizität gelegt und ein Kostüm gefertigt, dass der Uniform des tatsächlichen Martin zu seiner Zeit als römischer Soldat wohl sehr ähnlich ist. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie hier:

Wer mehr über die historische Person des Heiligen Martin erfahren möchte, findet hinter dem folgenden Link alle gewünschten Informationen: